Sie erreichen die Pflegepioniere ab sofort unter: 0441-55978080

01
September
Autor:
Josephine Dinkelbach
Allgemein

TELAV – Televersorgung im Landkreis Vechta

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die DatenschutzerklÀrung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Was ist TELAV? 

TELAV ist ein seitens des Bundesministeriums fĂŒr Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördertes Projekt der StĂ€dte Vechta und Lohne im Landkreis Vechta. Aber TELAV steht vielmehr fĂŒr eine Auseinandersetzung mit der Frage: Wie kann pflegerische und medizinische Versorgung in lĂ€ndlichen RĂ€umen zukĂŒnftig besser gelingen und sichergestellt werden? 

Das Akronym TELAV steht fĂŒr Televersorgung im Landkreis Vechta. Televersorgung wiederum meint die digitale Vernetzung und den Austausch zwischen Akteur:innen der Gesundheitswirtschaft. Konkret heißt das, dass TELAV das digitale VerbindungsstĂŒck zwischen der Gesundheits- und Pflegebranche und PflegebedĂŒrftigen und Angehörigen ist. Schnell und unkompliziert kann durch TELAV ein Austausch und ein Hilfsangebot stattfinden. Damit soll sowohl der berufliche und private Alltag erleichtert werden, als auch die pflegerisch-medizinische Versorgung im Landkreis Vechta bedarfsorientiert gestaltet werden.  

Warum braucht es Konzepte wie TELAV? 

Der Notstand in der medizinischen und pflegerischen Versorgung ist den allermeisten Menschen spĂ€testens seit der Coronapandemie bewusst geworden. Auch die Folgen der Überalterung im Rahmen des demografischen Wandels bezĂŒglich des erhöhten Bedarfs an pflegerischer und medizinischer Versorgung ist landlĂ€ufig bekannt. Die Konsequenzen spĂŒren all diejenigen bereits heute, die in besonders lĂ€ndlichen Regionen leben. Dort sind die Wege zur hausĂ€rztlichen Versorgung weit, eine pflegerische Versorgung nicht immer sichergestellt. Dieser Mangel wird sich, insofern keine Änderung eintritt, in den nĂ€chsten Jahren auch in anderen Regionen zeigen und damit fĂŒr immer mehr Menschen spĂŒrbar werden. Ein Konzept, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und Versorgung zu ermöglichen ist die Televersorgung, also medizinische und pflegerische Expertise, Informationen und Austausch zwischen den Beteiligten ĂŒber Distanz zu möglichen. TELAV möchte diesbezĂŒglich Konzepte entwickeln und erproben, um deren potenziellen Nutzen fĂŒr andere Regionen aufzeigen zu können.  

Vor welchen Herausforderungen steht ein solches Projekt? 

Jedes Projekt steht und fĂ€llt mit dem Engagement der Beteiligten. Gleichzeitig sind die BeschĂ€ftigten in stationĂ€ren und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie in KrankenhĂ€usern in der Regel bereits in sehr hohem Maße engagiert. Ein Projekt, welches mit dieser Zielgruppe neue Idee erarbeiten und erproben möchte steht vor der Herausforderung, dies stets im Abgleich mit den vorhandenen Ressourcen zu tun, die individuellen, aber auch aktuellen Gegebenheit im Blick zu behalten und flexibel zu Handeln. Das bedeutet manchmal auch einen Schritt zurĂŒckzumachen, um dann zwei Schritte voranzukommen.  

An welchen Stellen ist das Projekt ein Erfolg? 

Bevor eine neue Lösung genutzt wird, ist es fĂŒr die zukĂŒnftigen Nutzer:innen wichtig, sich damit vertraut zu machen. D.h. zum einen, sich praktisch damit auseinanderzusetzen, wie etwas funktioniert. „Vertraut machen“ heißt zum anderen aber auch, Vertrauen in sich und die Sinnhaftigkeit zu entwickeln, um die Technik zielfĂŒhrend einzusetzen. Neben einer niedrigschwelligen EinfĂŒhrung in die Technik braucht es somit eine klare Erkenntnis zum Nutzen der Lösungen.  

Dies soll an folgendem Beispiel verdeutlicht werden. Im Projekt wurde mit dem örtlichen Krankenhaus eine Lösung zur Entlastung der Hebammen entwickelt. Die Auseinandersetzung mit der Sinnhaftigkeit dieser Lösung auf allen Seiten war ein erster sehr wichtiger Schritt. „Alle Seiten“ heißt aber nicht nur die direkt beteiligten KrĂ€fte einzubinden, sondern u.a. auch die Hebammenzentrale vor Ort, die ambulanten Kinder- und FrauenĂ€rzt:innen, die Ärzt:innen am Krankenhaus, die Marketingabteilung und die GeschĂ€ftsfĂŒhrung. Nur, wenn alle ihre Bedenken Ă€ußern und Anregungen geben können, hat eine solche Idee eine Chance auch nachhaltig genutzt zu werden.  

Was ist in der Projektlaufzeit noch geplant?

Wir erproben und evaluieren die verschiedenen Szenarien die TELAV Pflegediensten und Unternehmen im Gesundheitswesen ermöglicht. Die Ergebnisse fließen in das Televersorgungskonzept ein. Wir wĂŒschen uns die Ergebnisse auch in anderen Regionen des Landkreises Vechta integrieren zu können. Das setzt aber voraus, dass sich weitere Dienste, die mitmachen wollen bei uns melden.

Besteht Interesse am Projekt? 

Interessierte am Projekt oder dessen Ergebnissen können sich gerne an Dr. Christian Vaske wenden. Er ist der Projektleiter und setzt das Projekt mit uns Kolleg:innen der Pflegepioniere sowie den StĂ€dten Vechta und Lohne um.  

Mehr Informationen zu TELAV finden Sie unter www.telav.de.  

Hier wurde TELAV u.a. bereits in die Praxis integriert:  

Praxisbeispiel 1 – Versorgung nach der Geburt:

Auf der Website von TELAV finden Besucher:innen die Seite „Versorgung nach der Geburt“ der Kinderklinik des Marienhospitals Vechta. Hier finden frischgebackene Eltern hilfreiche Informationen und Tipps rund um die Versorgung des Neugeborenen. Zu der Wissenssammlung gehören sowohl pflegerisches und medizinisches Wissen als auch Informationen zu Ansprechpartner:innen im Landkreis Vechta. Hier kommt TELAV besonders ins Spiel: bei RĂŒcksprachebedarf der Eltern, kann ein Termin fĂŒr ein OnlinegesprĂ€ch reserviert werden.  

Ansicht: „Versorgung nach der Geburt“ Service auf www.telav.de

Praxisbeispiel 2 – Demenzberatung:

In Zusammenarbeit mit dem St. Franziskus-Hospital Lohne und Beate Langhorst (Kompetenzzentrum Demenz) kann ĂŒber die Website von TELAV eine kostenlose Demenzberatung vereinbart werden. Schon auf der Website finden Interessierte wichtige Informationen rund um das Krankheitsbild und den Umgang damit.  

Das Ziel dieser Beratungen ist nichtmedizinische Informationen zum Thema Demenz bereitzustellen, in Form einer neutralen, kostenfreien und individuellen Beratung, die verschiedene Möglichkeiten an UnterstĂŒtzung fĂŒr die Angehörigen und somit auch fĂŒr die Menschen mit Demenz liefert. Dies erfolgt bei Bedarf unter Schweigepflichtsbedingungen. Die Beratungen sind nicht an einen Krankenhausaufenthalt gebunden und können losgelöst davon stattfinden. Vorab wird ein individueller Beratungstermin vereinbart, fĂŒr ein telefonisches, digitales oder persönliches GesprĂ€ch, je nach Wunsch und Möglichkeit.  

Ansicht: „Demenzberatung“ Service auf www.telav.de

Interessiert an unseren anderen Projekten?

Erfahren Sie zum Beispiel mehr ĂŒber unser Projekt DiCaSa & die dazugehörige Plattform PIO (pio.care)
Zum Artikel.